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Ärzte: Kiffen in der Schwangerschaft verändert Gehirn des Ungeborenen

Cannabis

Ärzte: Kiffen in der Schwangerschaft verändert Gehirn des Ungeborenen

Frauenärzte warnen vor Cannabiskonsum in der Schwangerschaft. Es gebe sehr deutliche Hinweise darauf, dass dies die Funktionsweise des kindlichen Gehirns dauerhaft verändere, sagte Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover.

Die Veränderungen desGehirns ließen sich in einer großen Studie aus den Niederlanden sogar noch bei sechsjährigen Kindern im Kernspintomographen feststellen, sagte der Arzt anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni.

«Vielfach wird Cannabis für eine harmlose Droge gehalten, weshalb zu befürchten ist, dass Schwangere häufig weiter Haschisch rauchen, weil sie denken, dass das dem Baby nicht schadet. Aber das ist falsch», sagte der Frauenarzt. «Da das Gehirn des ungeborenen Babys sich von Tag zu Tag weiter entwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift.»

Cannabis macht, wie Dr. Albring betont, nicht nur die Schwangere ‚high‘. Es wirkt auch auf das Gehirn des Ungeborenen. Denn der wichtigste Bestandteil der Droge, das Tetrahydrocannabinol (THC), wird durch den Mutterkuchen, die Plazenta, nur zum Teil zurückgehalten. „Da das Gehirn des ungeborenen Babys sich von Tag zu Tag weiter entwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift“, erläutert der Frauenarzt. „Es gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass sich die Funktionsweise des kindlichen Gehirns dauerhaft verändert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert hat, und zwar unabhängig vom Nikotin und den anderen Giftstoffen, die beim Marihuana-Rauchen mit inhaliert werden. Die Veränderungen des Gehirns ließen sich in einer großen Studie aus den Niederlanden sogar noch bei sechsjährigen Kindern im MRT feststellen.“

„Genau wie beim Rauchen und beim Alkohol dürfte das Aufhören denjenigen Frauen leichter fallen, die ohnehin nur ganz selten von der Droge Gebrauch machen“, so der Frauenarzt. „Viel schwerer fällt es Frauen, die legale oder illegale Drogen regelmäßig und in größeren Mengen konsumieren, und glauben ohne den ‚Stoff‘ ihren Alltag nicht bewältigen zu können. Wir müssen diesen Schwangeren dringend raten, mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt zu sprechen und sich professionelle Hilfe zu holen. Wenn der Partner dieselben Suchtstoffe konsumiert, sollte er sich mit anschließen. Sucht und Schwangerschaft, ebenso wie Sucht und Elternsein, passen nicht zusammen. Wenn ein Kind durch die Droge im Mutterleib krank und lebenslang in seinem Verhalten und seinem Lernen verändert und beeinträchtigt ist, wird es für die Abhängige umso schwieriger, ihren normalen Alltag in den Griff zu bekommen.“

Laut dem kürzlich von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) herausgegebenen Europäischen Drogenbericht konsumieren binnen eines Jahres elf Prozent aller Frauen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren Cannabis. Wie viele mit dem Haschisch-Rauchen aufhörten, wenn sie schwanger würden, sei unbekannt, sagte Albring.

Quelle: dpa, frauenaerzte-im-netz.de

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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