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Astra-Zeneca Impfung – „Mit 40 Prozent Nebenwirkungen hatten wir nicht gerechnet“

Coronavirus

Astra-Zeneca Impfung – „Mit 40 Prozent Nebenwirkungen hatten wir nicht gerechnet“

Kurz nach der Impfung mit dem Astra-Zeneca-Wirkstoff waren in der Braunschweiger Klinik von 88 Beschäftigten 37 kurzzeitig arbeitsunfähig. 

Auch nach negativen Erfahrungen von Geimpften haben die Behörden keine besonderen Bedenken gegen den Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca. «Das Nutzen-Risiko-Profil wird für alle drei Impfstoffe als weiterhin positiv bewertet», berichtete das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstag in Langen. Sowohl eigene Analysen als auch internationale Daten «weisen nicht auf ein neues Risikosignal hin», heißt es in dem jüngsten Sicherheitsbericht zu Covid-19-Impfstoffen.

In den vergangenen Tagen hatten sich Beschwerden von Geimpften über starke Reaktionen, Krankschreibungen und geplatzte Impftermine gehäuft. Das Mittel von Astrazeneca wurde als dritter verfügbarer Impfstoff erst am 30. Januar zugelassen – bis 12. Februar wurden dem PEI 20 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs direkt gemeldet. Man habe aber Berichte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen bekommen, «in denen über vermehrte Krankmeldungen des mit dem Covid-19-Impfstoff Astrazeneca geimpften Personals berichtet wird», hieß es aus Langen.

Bei den gemeldeten Reaktionen handelt es sich dem PEI zufolge um «bekannte und in der Fachinformation aufgeführte systemische, vorübergehende unerwünschte Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl, die insgesamt als grippeähnliche Beschwerden zusammengefasst werden können».

Die Reaktionen seien «nicht mit schwereren oder länger andauernden Erkrankungen verbunden». Es handle sich in der Regel um «die normale Immunantwort des Körpers auf die Impfung». Aus den klinischen Prüfungen sei bekannt, dass ältere Personen weniger stark reagierten als jüngere. Die Häufigkeit von Nebenwirkungen nehme bei der zweiten gegenüber der ersten Impfung leicht ab.

Bis 12. Februar wurden in Deutschland 3,8 Millionen Impfungen mit Biontech/Pfizer, knapp 87 000 Impfungen mit Moderna und gut 31 000 Impfungen mit Astrazeneca durchgeführt. Von den 7690 gemeldeten Verdachtsfällen entfielen 7277 auf Biontech/Pfizer, 258 auf Moderna und 20 auf Astrazeneca, in 135 Fällen wurde der Impfstoff nicht genannt. Insgesamt 1178 Fälle wurden als schwerwiegend eingestuft. «Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 1,9 pro 1000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen 0,3 pro 1000 Impfdosen», hat das PEI berechnet.

Astrazeneca: Nebenwirkungen bei Impfstoff wie erwartet

Der Pharmakonzern Astrazeneca hat keine Kenntnis über schwere Nebenwirkungen seines Impfstoffs. «Derzeit fallen die beschriebenen Reaktionen so aus, wie wir sie aufgrund der Informationen aus unseren klinischen Tests erwartet hatten», teilte ein Sprecher in Cambridge mit. Dazu zählten vorübergehende Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Injektionsstelle, leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Unwohlsein und Muskelschmerzen. Nebenwirkungen träten meistens am Tag nach der Impfung auf und seltener nach der zweiten Dosis.

«Es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca bestätigt», betonte der Sprecher. Das Unternehmen beobachte die Situation genau. «Alle Chargen des Impfstoffs unterliegen strengen und gründlichen Qualitätsstandards und -kontrollen.» Das Mittel sei in mehr als 50 Ländern auf vier Kontinenten zugelassen worden.

In Deutschland hat die Ständige Impfkommission das Vakzin nur für unter 65-Jährige empfohlen. In den vergangenen Tagen hatten sich Beschwerden von Geimpften über starke Reaktionen, Krankschreibungen und geplatzte Impftermine gehäuft. Bis zum 12. Februar wurden dem für die Sicherheit von Impfstoffen zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 20 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs direkt gemeldet. Das Nutzen-Risiko-Profil bewertet das PEI nach eigener Aussage als positiv.

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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