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Moderna testet Corona-Impfstoff an Babys und Kindern

Coronavirus

Moderna testet Corona-Impfstoff an Babys und Kindern

Das in den USA ansässige Biotechnologie-Unternehmen und Impfstoff-Hersteller Moderna hat eine große Studie zur Wirkung seines Corona-Vakzins bei Babys und Kindern begonnen.

In den nächsten Wochen soll das Mittel dafür 6750 Minderjährigen von sechs Monaten bis zwölf Jahren in den Vereinigten Staaten und Kanada injiziert werden, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Dafür würden diesen in der sogenannten Phase 2/3-Studie zunächst zwei kleinere Dosen des bei Erwachsenen erfolgreich getesteten mRNA-Wirkstoffes im Abstand von 28 Tagen verabreicht.

Die Immunisierung von Minderjährigen wird als ein Schlüssel für das Erreichen einer Herdenimmunität in der Corona-Pandemie gesehen. Die Impfung von Kindern unter 16 Jahren ist mit den bislang in den Vereinigten Staaten zugelassenen Corona-Impfstoffen nicht erlaubt. Modernas Mittel ist ausschließlich für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen – bislang wurden von diesem allein in den USA mehr als 50 Millionen Dosen verabreicht.

EU empfiehlt Moderna-Impfstoff Zulassung

Der Impfstoff von Moderna ist bereits in den USA und Kanada zugelassen. In den USA wird der Moderna-Impfstoff schon seit dem 21. Dezember verabreicht. Die EU hat bereits 160 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt.

Der Moderna-Impfstoff basiert genau wie der bereits zugelassene Impfstoff von Biontech/Pfizer, auf der mRNA-Technologie. Die mRNA-Impfstoffe geben einigen Körperzellen Teile der Virus-Erbinformationen als RNA mit. Sie liefern den Bauplan für einzelne Virusproteine. Diese werden als Antigene bezeichnet. Sie aktivieren das Immunsystem und sollen so die schützende Immunantwort erzeugen.

Steinmeier: Deutschland kann von Israels Impfkampagne lernen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Erfolg der Corona-Impfkampagne in Israel als beispielhaft auch für Deutschland herausgestellt. Er habe Präsident Reuven Rivlin zu den großen Fortschritten gratuliert, sagte er nach einem Treffen am Dienstag im Berliner Schloss Bellevue.

«Diese Impfkampagne erhält hier in Deutschland viel Aufmerksamkeit und großen Respekt nicht nur wegen der Professionalität und der Geschwindigkeit des Impfens, sondern auch wegen der guten Portion Pragmatismus, mit der Ihr Land und die Verantwortlichen diesen Prozess begleiten und beschleunigen.» Steinmeier betonte: «Andere, auch wir, denke ich, können davon lernen.»

Die Impfkampagne in Israel läuft bereits seit dem 19. Dezember. Sie gehört zu den erfolgreichsten weltweit. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. Eine Erstimpfung erhielten in Israel bislang mehr als 5,2 von etwa 9 Millionen Einwohnern. Davon bekamen knapp 4,3 Millionen auch schon die zweite Dosis.

Trotz Stopp für Astrazeneca kann noch weiter geimpft werden

Obwohl die Corona-Schutzimpfungen mit Astrazeneca gestoppt sind, kann in den 32 rheinland-pfälzischen Impfzentren noch einige Zeit weiter in Oberarme gepikst werden. Alle rund 43 000 Rheinland-Pfälzer, die bis zum 10. April einen Termin haben, werden auch geimpft – mit Biontech oder Moderna, wie Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Dienstag in Mainz sagte. Die rund 5300 Termine für Impfungen mit Astrazeneca an diesem Dienstag mussten allerdings ausfallen. Die Betroffenen bekämen aber zeitnah einen neuen Termin für eine Impfung mit einem anderen Präparat, versprach die Ministerin.

Weitere 100 000 geplante Spritzen mit den Vakzinen von Moderna oder Biontech würden wie geplant gesetzt. Angehörige der Gruppe mit der höchsten Priorität beim Impfen – also etwa über 80-Jährige und Beschäftigte von Pflegediensten – könnten auch weiterhin Termine in den Impfzentren bekommen, weil mehr Biontech-Impfstoff geliefert werde als zunächst geplant.

Allerdings können in den Impfzentren derzeit keine Termine für Menschen der Gruppe mit der Priorität zwei vergeben werden; also etwa für 70- bis 79-Jährige, Kontaktpersonen von Schwangeren und Menschen mit bestimmten chronisch Erkrankungen. Dies betrifft aber nicht ihre grundsätzliche Registrierung im Impfpool.

Von dem Stopp der Impfungen mit Astrazeneca seien auch die Impfungen in den Krankenhäusern, bei der Polizei, im Justizvollzug und den mobilen Teams in der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen betroffen. In den Einrichtungen, die bereits einen Termin für März haben, und in den Landkreisen oder kreisfreien Städten mit einer Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen werde aber mit Biontech oder Moderna geimpft.

Bisher hätten rund 123 100 Rheinland-Pfälzer ihre erste Spritze mit Astrazeneca bekommen. Die Zweitimpfungen sollten Mitte April beginnen. Dazu werde nun auf die neuen Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) gewartet. Diese hält den Nutzen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen für größer als die Gefahren.

Deutschland und zahlreiche andere EU-Staaten hatten die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca ausgesetzt. Hintergrund waren Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess. Keiner davon trat in Rheinland-Pfalz auf, wie die Gesundheitsministerin sagte.

Von den rund 61 000 Beschäftigten in den Kitas, Grund- und Förderschulen seien bereits 35 700 einmal geimpft, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie hoffe, dass alle bis nach den Osterferien geimpft seien.

Am für den 22. März geplanten Start der Impfung aller bettlägerigen Menschen zu Hause werde auch festgehalten, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Betroffen sind rund 20 000 bis 25 000 Menschen über 80 Jahre. Allerdings könnten Angehörige der Gruppe mit der zweithöchsten Priorität nicht mitgeimpft werden.

«Es ist wichtig, dass Zweifel ausgeräumt werden», sagte Dreyer zum Stopp für Astrazeneca. Denn das Paul-Ehrlich-Institut habe Bedenken angemeldet. Allerdings sei sie sich nicht sicher, ob die Kommunikation dazu «super gelungen ist», kritisierte die SPD-Politikerin. «Es hat uns überraschend und plötzlich getroffen.»

Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidentin Markus Söder (CSU),

Astrazeneca im Falle einer Wiederzulassung allen Menschen frei zu geben, wies Dreyer zurück. «Wir hatten die ganze Zeit nicht das Problem, den Impfstoff zu verimpfen.» «Wir haben immer noch viel, viel zu wenig Impfstoff.» Astrazeneca spiele beim Impfen eine sehr große Rolle, weil es sehr viel Impfstoff ist und die niedergelassenen Ärzte bei diesem Präprat mit einbezogen werden sollten.

«Das Bundesgesundheitsministerium spricht von einer Vorsichtsmaßnahme», betonte Bätzing-Lichtenthäler. Bislang seien me hr als 1,6 Millionen Menschen mit Astrazeneca in Deutschland geimpft worden. Dabei sei bisher von sieben Fällen einer seltenen Art von Hirnvenen-Thrombosen berichtet worden. Wer bereits mit Astrazeneca geimpft wurde und sich bis zu zwei Wochen danach zunehmend unwohl fühle, starke Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen habe, solle unverzüglich zum Arzt gehen.

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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