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Aggressive Virus-Mutation in Großbritannien ausser Kontrolle – Jetzt auch in Deutschland?

Coronavirus

Aggressive Virus-Mutation in Großbritannien ausser Kontrolle – Jetzt auch in Deutschland?

In Großbritannien breitet sich eine Mutation des Coronavirus aus, die ersten Erkenntnissen zufolge deutlich ansteckender ist als das Virus in seiner bisherigen Form. Premierminister Boris Johnson hat drastische Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Großbritannien verhängt. Das Gesundheitssystem ist an seinen Grenzen, die Zahl der Todesfälle steigt rasant.

  • In Großbritannien grassiert eine mutierte Variante des Coronavirus.
  • Nach der Mutation soll das Coronavirus bis zu 70 Prozent ansteckender sein.
  • Premierminister Boris Johnson reagiert auf die hohen Infektionszahlen und verhängt einen harten Lockdown.

Trotz hartem Lockdown scheint die Britische Regierung die Covid-19 Ausbreitung nicht bändigen zu können. Mit etwa 80.000 Covid-19 Todesopfern ist die Zahl etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

Mutierte Form auch in Deutschland?

Im Krankenhaus in Lübbecke hat es einen großen Covid-19-Ausbruch gegeben. Es wird geprüft, ob möglicherweise die mutierte, neue Variante des Coronavirus die Infektionen verursacht hat.

Sieben Beschäftigte und 16 Patienten wurden positiv getestet – allesamt auf einer Station des Lübbecker Krankenhauses. Das bestätigten die Mühlenkreiskliniken dem WDR. Allerdings habe man die Ausbreitung im Krankenhaus erfolgreich stoppen können. Die Stationen seien streng voneinander abgeschirmt, sagte ein Sprecher der Klinik. Das zeige Wirkung: In den umliegenden Stationen habe man nach dem Ausbruch flächendeckende Corona-Tests durchgeführt, dort gebe es keine Auffälligkeiten.

Ungewöhnlich rasche Verbreitung des Virus

Der Ausbruch war aufgefallen, weil einige Mitarbeiter leichte Symptome gehabt hatten. Sicherheitshalber wurden Tests nun auch noch einmal im gesamten Krankenhaus durchgeführt, einige Ergebnisse stehen noch aus. Weil sich das Virus auf der Station offenbar sehr schnell verbreitet hat, sind die positiven Corona-Tests nun zur Untersuchung in die Charité in Berlin geschickt worden.

Dort soll untersucht werden, ob es sich um eine mutierte Version des Coronavirus handelt, Ergebnisse werden im Laufe der kommenden Woche erwartet. Seit einiger Zeit sind Mutationen im Umlauf, etwa eine Variante, die in Großbritannien das erste Mal entdeckt wurde. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass sie deutlich ansteckender ist als die bisherige Variante.

Die Menschen in Deutschland müssen wegen der Corona-Pandemie mit noch längeren Einschränkungen ihres Lebens und weiterhin geschlossenen Schulen nach den Weihnachtsferien rechnen. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag), eine vollständige Rückkehr zum Präsenzunterricht in allen Jahrgängen sei aufgrund der derzeitigen Infektionslage «nicht vorstellbar».

Weniger eindeutig scheint die Lage bei Grundschulen und Kitas, über deren Wiederöffnung die Meinungen stärker auseinander gehen als bei weiterführenden Schulen. Am Montag beraten die Kultusminister der Länder über die Lage, am Dienstag dann Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten. Sorge bereitet insbesondere eine Mutation des Coronavirus.

Schon am Wochenende zeichnete sich ab, dass der zunächst bis zum 10. Januar geltende Lockdown verlängert wird. Die Ministerpräsidenten, deren Länder besonders stark von der zweiten Infektionswelle betroffen sind, forderten eine Lockdown-Verlängerung um weitere drei Wochen bis Ende Januar. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag), Bund und Länder dürften keine Risiken eingehen, insbesondere mit Blick auf die neue Virus-Mutation B.1.1.7 mit ihrer erhöhten Ansteckungsgefahr. «Unsere Krankenhäuser sind an der Grenze ihrer Belastbarkeit, und ohne eine Verlängerung des Lockdowns bekommen wir die Lage nicht dauerhaft in den Griff», sagte Hans.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädierte in der «Passauer Neuen Presse (Montag) für einen «konsequenten» und zeitlich nicht befristeten Lockdown. «Wir müssen die Neuinfektionen deutlicher reduzieren als bisher geplant. Ein Inzidenzwert von 50 reicht nicht aus, weil wir es in Zukunft wahrscheinlich mit einer Virus-Variante zu tun haben werden, die wesentlich ansteckender ist als die bisher in Deutschland verbreitete.» Die Rate der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen müsse auf 25 gesenkt werden, mahnte der SPD-Politiker. Am Sonntag lag die Rate in Deutschland bei 139,6.

SPD-Chefin Saskia Esken bezeichnete eine schnelle Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb nach dem 10. Januar als «illusorisch». Sie sagte der «Rheinischen Post» (Montag): «Die weiterführenden Schulen

sollten ihre Schüler und Schülerinnen in den nächsten Wochen weiter in Distanz unterrichten.» Auch wenn die Infektionszahlen Ende Januar erste Lockerungen möglich machten, werde volle Präsenz nur in den Grundschulen möglich sein. Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag): «Es spricht sehr viel dafür, dass Wechsel- und Distanzunterricht in den kommenden Wochen mit Blick auf die Corona-Pandemie das Gebot der Stunde bleiben.»

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) will die Schulen in ihrem Land zunächst weiter geschlossen lassen. «Angesichts des Infektionsgeschehens und der unsicheren Datenlage bin ich Schulöffnungen im Präsenzunterricht zum 11. Januar gegenüber sehr skeptisch», sagte sie der «Bild»-Zeitung (Montagsausgabe). «Jetzt kommt es darauf an, die Fortschritte des digitalen Lernens auszuschöpfen.»

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, plädierte in der «Passauer Neuen Presse» (Montag) für eine Verlängerung des eingeschränkten Präsenzbetriebs um drei weitere Wochen bis Ende Januar. Vorrangig sollten Grundschulkinder, Unterstufenschüler und Schüler der Abschlussklassen in den Wechselbetrieb zurückgeholt werden.

Quellen: fr.de, wdr.de, dpa

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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