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Die Kraft der Pfefferminze: 15 gesundheitliche Vorteile

Forschung

Die Kraft der Pfefferminze: 15 gesundheitliche Vorteile

Zum Nachdenken: In ägyptischen Pyramiden aus dem Jahre 1000 v. Chr. fand man Pfefferminzblätter, eine beliebte Kräutermedizin der Antike. Moderne wissenschaftliche Untersuchungen haben nun bestätigt, dass diese bemerkenswerte Pflanze mehr als ein Dutzend heilende Eigenschaften besitzt.

In unserem fortwährenden Bemühen, die Menschen für die Vielzahl von Heilmitteln zu sensibilisieren, die in unserer natürlichen Umgebung zu finden sind, freuen wir uns, heute die Pfefferminze zu präsentieren, ein Mitglied der Familie der aromatischen Minzen, und sie ist Dir möglicherweise bereits irgendwo in Deinem Küchenschrank begegnet. Während die meisten von uns Pfefferminze wahrscheinlich als Aromastoff oder vielleicht als wohltuende Tasse Kräutertee erlebt haben, sind sich nur wenige seiner breiten Palette experimentell bestätigter therapeutischer Eigenschaften bewusst.

Die Menschen des Altertums wussten sicherlich um den medizinischen Wert der Minzfamilie, die vor Tausenden von Jahren im alten Ägypten, in Griechenland und in Rom als Kräutermedizin verwendet wurde. Getrocknete Pfefferminzblätter wurden sogar in mehreren ägyptischen Pyramiden gefunden, nach deren Kohlenstoffgehalt zu beurteilen bis auf die Zeit etwas 1.000 v. Chr. zurückreichend.

 

Moderne wissenschaftliche Untersuchungen zeigen heute eine Fülle von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen, die mit der Verwendung verschiedener Komponenten der Pfefferminzpflanze verbunden sind, einschließlich aromatherapeutischer, äußerlicher und innerer Anwendungen.

Die meisten der bisher durchgeführten Untersuchungen an Menschen mit Pfefferminze haben ergeben, dass diese Pflanze bei der Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen von großem Wert ist, darunter:

Reizdarmsyndrom – Seit Ende der 90er Jahre weiß man, dass magensaftresistent-beschichtete Pfefferminzölkapseln sicher und wirksam bei der Behandlung dieser immer häufiger auftretenden Erkrankung sind. Diese positive Wirkung erstreckt sich auch auf die Kinderheilkunde. In einer Kinderstudie hatten 75% der kleinen Patienten, die Pfefferminzöl erhielten, innerhalb von 2 Wochen eine Verringerung der mit einem Reizdarmsyndrom verbundenen Schmerzen. Eine weitere im Jahr 2005 durchgeführte Studie bei Erwachsenen kam zu dem Schluss, dass unter Berücksichtigung der derzeit verfügbaren medikamentösen Behandlungen Pfefferminzöl (1-2 Kapseln über 24 Wochen hinweg) bei diesen Patienten mit nicht schwerwiegender Verstopfung oder Durchfall das Mittel der erster Wahl sein können, um die allgemeinen Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2007 konnten 75% der Patienten, die Pfefferminzöl erhielten, eine beeindruckende Reduktion ihrer Reizdarmsyndroms-Beschwerden um 50% feststellen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie vom Januar dieses Jahres wurde festgestellt, dass Pfefferminzöl wirksam bei der Linderung von Bauchschmerzen bei Durchfall ist.

Darmspasmus – Pfefferminzöl wurde als sichere und effektive Alternative zum Medikament Buscopan untersucht, da es Darmkrämpfe bei Kontrasteinläufen reduzieren kann.

Magenentleerungsstörungen – Man hat festgestellt, dass Pfefferminze die Magenentleerung fördert, was eine potenzielle Verwendung in einem klinischen Umfeld für Patienten mit funktionellen Magen-Darm-Störungen nahelegt.

Funktionelle Dyspepsie – Eine im Jahr 2000 in der Fachzeitschrift Ailment Pharmacology and Therapy veröffentlichte Studie ergab, dass 90 mg Pfefferminzöl und 50 mg Kümmelöl dazu führten, dass sich bei 67% der Patienten ihre Symptome einer funktionellen Verdauaungsstörung “stark oder sehr stark verbessert” hatten.

Koliken bei Kindern – Eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass Pfefferminze bei der Behandlung von Koliken bei Kindern mindestens so wirksam ist wie die Chemikalie Simethicon.

 

Andere untersuchte Anwendungen umfassen:

Mit dem Stillen verbundene Brustwarzenschmerzen und -verletzungen: Eine Studie aus dem Jahr 2007 ergab, dass Pfefferminzwasser Brustwarzenrisse und Brustwarzenschmerzen bei stillenden Müttern verhindert.

Tuberkulose: Eine Studie aus dem Jahr 2009 ergab, dass inhaliertes ätherisches Pfefferminzöl die tuberkulöse Entzündung schnell zurückbilden kann, woraus die Autoren folgerten: “Dieses Verfahren kann angewendet werden, um ein Wiederauftreten und eine Verschlechterung der Lungentuberkulose zu verhindern.”

Allergische Rhinitis (Heuschnupfen): Eine präklinische Studie aus dem Jahr 2001 ergab, dass Extrakte aus den Blättern der Pfefferminz die Histaminfreisetzung hemmen, was darauf hindeutet, dass sie klinisch wirksam bei der Linderung der Nasensymptome einer allergischen Rhinitis sein kann.

Mit Gürtelrose verbundene Schmerzen (Post-herpetische Neuralgie): Eine Fallstudie aus dem Jahr 2002 ergab, dass die äußerliche Behandlung mit Pfefferminzöl zu einer nahezu sofortigen Besserung der mit Gürtelrose verbundenen neuropathischen Schmerzsymptome führte. Die therapeutischen Wirkungen hielten während der gesamten zweimonatigen Nachbehandlungszeit an.

Gedächtnisprobleme: Eine Studie aus dem Jahr 2006 ergab, dass das einfache Pfefferminzaroma das Gedächtnis verbessert und die Wachsamkeit bei Menschen erhöht.

Durch Chemotherapie bedingte Übelkeit: Eine 2013 durchgeführte Studie ergab, dass Pfefferminzöl die durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit wirksam und, im Vergleich zu einer medikamentösen Standardbehandlung, zu geringeren Kosten reduziert.

Prostatakrebs: Präklinische Untersuchungen zeigen, dass Pfefferminze eine als Menthol bekannte Verbindung enthält, die das Wachstum von Prostatakrebs hemmt.

Auswirkungen von Strahlungsbelastung: Präklinische Untersuchungen zeigen, dass Pfefferminze vor der Verursachung von DNA-Schäden und Zelltod durch Strahlung schützt.

Herpes-Simplex-Virus Typ 1: Man hat herausgefunden, dass Pfefferminze eine hemmende Wirkung auf das gegen Aciclovir resistente Herpes-Simplex-Virus Typ 1 hat.

Zahnkaries / Mundgeruch: Es wurde festgestellt, dass Pfefferminzölextrakt besser als die Mundwasser-Chemikalie Chlorhexidin wirkt, da es die durch Streptococus mutans hervorgerufene Biofilmbildung im Zusammenhang mit Zahnkaries hemmt. Dies mag auch erklären, warum pulverisierte Pfefferminzblätter im Mittelalter zur Bekämpfung von Mundgeruch und zum Weißen von Zähnen verwendet wurden.

 

Pfefferminze ist eigentlich eine Kreuzung zwischen Wasserminze (Mentha aquatica) und grüner Minze (Mentha spicata), von der man aus der Forschug auch weiß, dass sie bemerkenswerte therapeutische Eigenschaften besitzt, wie etwa die Fähigkeit, bei weiblichen Patienten deutliche antiandrogene [also dem männlichen Geschlechtshormon entgegenwirkende] Effekte beim polyzystischen Eierstock-Syndrom auszuüben und den damit verbundenen Zustand des leichten Hirsutismus zu verbessern, der durch übermäßiges Körperhaarwachstum bei Frauen gekennzeichnet ist.

 

Wie bei allen pflanzlichen Arzneimitteln so ist bei der Verwendung von Extrakten und insbesondere ätherischen Ölen stets Vorsicht geboten.  Man sollte auch stets daran denken, dass mehr nicht immer besser ist. Eine kürzlich durchgeführte Studie über die Verwendung von Rosmarin zur Verbesserung der kognitiven Leistung bei älteren Menschen ergab, dass eine niedrigere “kulinarische” Dosis (750 mg) nicht nur die Wahrnehungsfähigkeit (gemessen an der Gedächtnisgeschwindigkeit) wirksamer verbessert als eine höhere Dosis, sondern die höchste Dosis (6.000 mg) hatte sogar einen signifikanten gedächtnisschädigenden Effekt, war also kontraproduktiv. Dies zeigt sehr gut, wie “Weniger” oft  “Mehr” bedeuten kann, und warum eine gelegentliche Tasse Pfefferminztee als vorbeugende Strategie weitaus besser geeignet ist als die Einnahme besonders hoher Dosen von Kräutern erst dann, wenn bereits ein ernstes Gesundheitsproblem eingetreten ist.

 

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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