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Entzündungshemmende Medikamente könnten das Coronavirus verschlimmern

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Entzündungshemmende Medikamente könnten das Coronavirus verschlimmern

Die französischen Behörden warnen davor, dass weit verbreitete rezeptfreie entzündungshemmende Medikamente die Wirkungen des Coronavirus verschlimmern können.

Der französische Gesundheitminister rät in diesem Zusammenhang, Patienten sollten Paracetamol anstelle von Ibuprofen oder Cortison einnehmen

Der Gesundheitsminister des Landes, Olivier Véran, selbst ein approbierter Arzt und Neurologe, twitterte am Samstag: “Die Einnahme von Entzündungshemmern [Ibuprofen, Cortison…] könnte ein Faktor für die Verschlimmerung der Infektion sein. Bei Fieber sollte man Paracetamol einnehmen. Falls Sie bereits entzündungshemmende Medikamente einnehmen, fragen Sie Ihren Arzt.”

Gesundheitsberater weisen darauf hin, dass entzündungshemmende Medikamente bekanntermaßen ein Risiko für Menschen mit Infektionskrankheiten darstellen, da sie dazu neigen, die Reaktion des körpereigenen Immunsystems zu verringern.

Das französische Gesundheitsministerium fügte hinzu, dass Patienten Paracetamol wählen sollten – das in den USA unter dem Namen Paracetamol und allgemein unter dem Markennamen Tylenol bekannt ist –, weil “es das Fieber reduziert, ohne die Entzündung zu bekämpfen”.

Französische Patienten müssen seit Mitte Januar einen Apotheker konsultieren, wenn sie beliebte Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin kaufen möchten, um sich der Risiken bewusst zu werden.

Jean-Louis Montastruc, Leiter der Pharmakologie im Krankenhaus von Toulouse, sagte gegenüber RTL Radio: “Entzündungshemmende Medikamente erhöhen das Risiko von Komplikationen bei Fieber oder Infektionen.”

Das französische Gesundheitsministerium gab am vergangenen Freitagabend bekannt, dass die Zahl der Coronavirus-Fälle im Land innerhalb von 24 Stunden um 800 gestiegen ist. 154 Menschen sind auf der Intensivstation.

Aktuell gibt es in Frankreich 7.683 bestätigte Fälle, die bereits zu 148 Todesfällen geführt haben. (Stand: 17.03.2020, 20:30 MEZ)

Véran sagte in seinem täglichen Briefing, dass die Entwicklung und Verbreitung des Virus “schnell und ernstzunehmend” sei, dass sich jedoch 98% der positiv getesteten Patiemten wieder erholt hätten.

Der Eiffelturm, das Schloss von Versailles, das Louvre Museum, das Musée d’Orsay und das Centre Pompidou gehören zu den öffentlichen Attraktionen in und um Paris, die geschlossen haben. Der Erzbischof von Paris, Michel Aupetit, sagte, es würden bis auf Weiteres keine Sonntagsmessen in Kirchen in der Region Paris mehr stattfinden.

Ungefähr 400 Gilets Jaunes, Mitglieder der Protestbewegung “Gelbe Westen” versammelten sich in Paris zum “Act 70”, dem 70. Protest-Samstag in Folge seit November 2018. Ein genehmigter Marsch vom Bahnhof Montparnasse nach Bercy, wo sich das Wirtschaftsministerium befindet, sollte voraussichtlich stattfinden. Öffentliche Versammlungen von mehr als 100 Personen sind mittlerweile in Frankreich verboten, doch sind Demonstrationen ausgenommen.

Nach Unterrichtsende am Samstag haben die Schulen in ganz Frankreich geschlossen, was bedeutet, dass 12,4 Millionen Schüler seit dieser Woche zu Hause bleiben. Laut Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sollen sie dem nationalen Lehrplan im Internet folgen. “Es ist nicht so, als dass die Jugendlichen in dieser anstehenden Periode nicht lernen müssten”, erklärte er.

 

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Verweise:

 

 

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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