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Die Grippe und das neue Coronavirus haben ähnliche Symptome, doch das Coronavirus ist weitaus tödlicher – hier sind die beiden im Vergleich

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Die Grippe und das neue Coronavirus haben ähnliche Symptome, doch das Coronavirus ist weitaus tödlicher – hier sind die beiden im Vergleich

  • Die Grippe und das neue Coronavirus haben ähnliche Symptome, jedoch hat sich das Coronavirus bereits als weitaus tödlicher erwiesen.
  • So sehen die Sterblichkeitsraten im direkten Vergleich aus.
  • Die aktuellen Zahlen über Erkrankungsfälle, Sterbefälle und Geheilte findest Du am Ende dieses Artikels plus einen Live-Tracker mit Zahlen in Echtzeit weltweit.
  • Der Ausbruch des Coronavirus erfolgte mitten in der Grippesaison auf der Nordhalbkugel.

Viele Menschen haben die überlappenden Symptome der Grippe und von COVID-19, der durch das Coronavirus verursachten Krankheit, hervorgehoben. Sogar Präsident Donald Trump fragte pharmazeutische Führungskräfte, ob der Grippeimpfstoff verwendet werden könne, um das Coronavirus zu stoppen.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, warnt jedoch ausdrücklich davor, solche Vergleiche zu weit zu führen.

“Dieses Virus ist kein SARS, es ist kein MERS und es ist keine Influenza”, sagte Ghebreyesus in einer Pressekonferenz am Dienstag. “Es ist ein eingenständiges Virus mit spezifischen Eigenschaften.”

Der wichtigste Unterschied zwischen der Grippe und dem Coronavirus besteht darin, dass letzteres bislang weitaus tödlicher war. Während etwa 0,1% der Menschen, die an der Grippe erkranken, letztlich daran sterben, liegt die Sterblichkeitsrate des Coronavirus derzeit bei etwa 3,4%, basierend auf der aktuellen Anzahl von gemeldeten Erkrankungsfällen und Todesfällen.

Die Todesrate des neuartigen Coronavirus entwickelt sich jedoch immer noch weiter, da laufend weitere Fälle bestätigt werden. Viele Gesundheitsexperten glauben, dass die Rate mit steigender Anzahl von Fällen im Laufe der Zeit sinken wird. Dies liegt daran, dass schätzungsweise 80% der Coronavirus-Fälle mild sind, während Patienten, die in Krankenhäuser einchecken, die schwersten Symptome aufweisen. Menschen mit Symptomen, die mild genug sind, um sich zu Hause ohne medizinische Behandlung zu erholen, werden nicht in die offiziellen Gesamtzahlen einbezogen.

Wie die Sterblichkeitsraten der Grippe und des Coronavirus im Vergleich zueinander dastehen

Das neuartige Coronavirus, das im Dezember in Wuhan, China, seinen Ursprung genommen hatte, hat bislang 258.052 Menschen infiziert und 11.277 getötet, hauptsächlich in China. (Stand: 20. März, 20:18 deutscher Zeit). Es hat sich mittlerweile nahezu weltweit verbreitet. Im Live-Tracker unten kannst Du detaillerte Zahlen für jedes einzelne Land abrufen. Deutschland hat 18.848 Erkrankungsfälle und 67 Todesfälle bestätigt.

Ältere Menschen sterben viel häufiger an dem Coronavirus als jüngere, und das Gleiche gilt für die Grippe – wenn auch nicht in gleichem Maße.

So vergleichen sich die Sterblichkeitsraten der beiden Virusarten in verschiedenen Altersklassen:

Infografik: Die Grippe tötet zwar jedes Jahr Tausende von Menschen, doch ist die Sterblichkeitsrate insgesamt eher niedrig

Während der Grippesaison 2018-19 erkrankten beispielsweise in den USA etwa 35 Millionen Menschen an der Grippe, und ca. 34.000 davon starben nach Angaben der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten. In dieser Grippesaison haben schätzungsweise 32 Millionen Menschen dort die Grippe bekommen, mit 310.000 Krankenhausaufenthalten und 18.000 Todesfällen.

Die Behörde schätzt die Anzahl der Grippeinfektionen in den USA über ihr Influenza-Überwachungssystem, das Grippedaten von staatlichen und lokalen Partnern sammelt und dann landesweite Summen mithilfe von Modellen für Infektionskrankheiten projiziert.

In der Saison 2018/19 starb etwa einer von jeweils 1.000 Grippepatienten.

Die Aufschlüsselung der Zahlen nach Altersgruppen zeigt jedoch eine etwas vielschichtigere Situation. Bei Kindern kam es in etwa 10.000 Fällen zu einem Todesfall. Bei Erwachsenen zwischen 50 und 64 Jahren starben etwa sechs von 10.000 Menschen, die an der Grippe erkrankt waren. Für Menschen ab 65 Jahren stieg die Rate hingegen auf etwa 83 von 10.000.

Während die Sterblichkeitsrate bei der Grippe relativ niedrig ist, variiert sie in Abhängigkeit von den Virusstämmen, die jedes Jahr zirkulieren. Das Grippevirus mutiert zudem recht schnell, so dass Menschen mit verschiedenen Stämmen infiziert werden können, weshalb eine Impfung nicht 100% wirksam ist und jedes Jahr neue Impfstoffe entwickelt werden.

Etwa 15% der Coronavirus-Patienten über 80 Jahre sind daran gestorben

Das Coronavirus ist in allen Altersgruppen, insbesondere aber bei älteren Menschen, tödlicher als die Grippe. Dies geht aus Untersuchungen des chinesischen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten hervor, die Mitte Februar veröffentlicht wurden. Es betrifft zudem Menschen stärker, die bereits gesundheitliche Probleme haben.

Unter den 10- bis 40-Jährigen, die sich das Coronavirus zuzogen, starben nach Angaben der chinesischen Behörde etwa vier von 1.000. Indes starben 8% der Menschen zwischen 70 und 79 Jahren, und die Rate steigt auf etwa 15% bei den über 80-Jährigen.

Und so ist der Vergleich des Coronavirus mit einer Reihe anderer schwerwiegender Virusausbrüche:

Ein Grund, warum das Coronavirus tödlicher ist als die Grippe: Es ist noch neu

Ghebreyesus sagte, ein Grund, warum die Todesrate des Coronavirus so viel höher ist als bei der Grippe, ist, dass es sich hier um das erste Mal handelt, dass der Menschen damit konfrontiert ist.

“Während viele Menschen weltweit Immunität gegen saisonale Grippestämme aufgebaut haben, ist COVID-19 ein neues Virus, gegen das niemand immun ist”, sagte er in der Besprechung. “Das bedeutet, dass mehr Menschen anfällig für Infektionen sind und einige schwer erkranken werden.”

Wir haben Impfstoffe und Therapeutika zur Vorbeugung und Behandlung der saisonalen Grippe, aber es sind keine Heilmittel für das Coronavirus bekannt. Wissenschaftler bemühen sich jedoch um die Entwicklung von Behandlungen und Impfstoffen, um die weitere Verbreitung zu stoppen: Das Biotech-Unternehmen Gilead testet ein Medikament namens Remdesivir, und Moderna hat einen potenziellen Impfstoff für erste Tests eingereicht.

Verhinderung der Ausbreitung der Grippe und des Coronavirus

Die Grippe und das Coronavirus verbreiten sich auf die gleiche Weise: über Viruspartikel, die sich in winzigen Tröpfchen oder Speichel und Schleim zwischen Menschen vermitteln. Wenn eine kranke Person im Abstand von 1 bis 1,5 Metern von einer gesunden Person niest, hustet oder isst, können diese Partikel auf der gesunden Person landen. Wenn die Partikel in die Augen, die Nase oder den Mund dieser anderen Person gelangen, kann diese sich daran infizieren.

Die Grippe ist äußerst effizient dabei, sich auf andere Menschen zu übertragen, und zwar bevor diese neu infizierte Person überhaupt Symptome zeigen wird. Das Coronavirus funktioniert jedoch nicht exakt auf die gleiche Weise.

“COVID-19 überträgt sich nach den bisher vorliegenden Daten nicht so effizient wie Influenza”, sagte Ghebreyesus.

Das heißt, eine Eindämmung sei weiterhin möglich, so fügte er hinzu.

“Wir sprechen nicht im Mindesten über die Eindämmung der saisonalen Grippe – das ist einfach nicht möglich. Doch es ist möglich für COVID-19 “, sagte Ghebreyesus. “Wir führen keine Kontaktverfolgung für saisonale Grippe durch, aber Länder sollten dies für COVID-19 tun, da dies Infektionen verhindert und Leben rettet.”

 

 

 

Und hier geht’s zu unserem Artikel mit dem Coronavirus-“Live-Tracker” – die Zahlen in Echtzeit und weltweit

Coronavirus „Live-Tracker“: Echtzeit-Karte zeigt die erschreckende Ausbreitung der Epidemie

 

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Verweise:

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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