Forschung
Durchbruch bei Prostatakrebsbehandlung – Neue Methode nutzt Ultraschallwellen zur Beseitigung von Tumoren
Die neue Methode wird als vielversprechende Alternative zu chirurgischen und strahlentherapeutischen Behandlungen gesehen.
Die Ärzte haben im Kampf gegen Prostatakrebs einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Mit gezielten Ultraschallimpulsen konnte die Krankheit in 65 Prozent der Fälle mit lediglich geringen Nebenwirkungen vollständig beseitigt werden.
Die neue Methode, die in einer Studie auf der Jahrestagung der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika (RSNA) präsentierten Studie vorgestellt wurde, könnte eine vielversprechende Alternative zur Operation sein.
Prostatakrebs ist nach Hautkrebs die häufigste Krebsart bei Männern. Es ist auch die zweithäufigste Todesursache bei Männern in den Vereinigten Staaten. Nach Angaben der American Cancer Society (ACS) [Amerikanische Krebsgesellschaft] wird allein im Jahr 2019 bei geschätzten 174.650 Männern in den USA Prostatakrebs diagnostiziert.
Traditionelle Behandlungen mit Operation und Bestrahlung haben sich aufgrund ihrer lebensverändernden nachteiligen Auswirkungen als schwierig erwiesen, insbondere lösen sie bei den Betroffenen häufig Impotenz, Inkontinenz oder Darmfehlfunktionen aus. Schätzungsweise 3 Millionen Überlebende von Prostatakrebs leben heute in den USA.
Die revolutionäre neue Technik vermeidet jedoch solche Risiken, indem sie auf ein stabförmiges Gerät zurückgreift, das in die Harnröhre eingeführt wird und mithilfe von Magnetresonanz oder MRT präzise Ultraschallimpulse gezielt auf Tumore konzentriert, diese erhitzt und zerstört und dabei die umliegenden Bereiche völlig unversehrt lässt.
Die minimal-invasive Methode namens ‘MRT-gesteuerte transurethrale Ultraschallablation’ (TULSA) wurde bislang bei 115 Männern angewendet, die an lokalisiertem Prostatakrebs litten.
Laut Forschern waren nach der Behandlung in 80 Prozent der Fälle die meisten Anzeichen von Krebs beseitigt, während alle Anzeichen in 65 Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres verschwunden waren. Insgesamt wurden keine Darmkomplikationen berichtet, während bei den meisten Männern die Blutantigen-Marker für Prostatakrebs reduziert waren, was ihre Abwehrkräfte gestärkt hat.
Results of the TULSA trial show clinically significant prostate cancer was eliminated in 80% of study participants, and 65% had no evidence of cancer at biopsy after one year. #RSNA19 #SIR #UCLA Radiology https://t.co/vui6wZRPOG via @medical_xpress
— Steven S. Raman MD, FSAR, FSIR (@StevenSRaman_MD) December 2, 2019
[übersetzt:] Die Ergebnisse der TULSA-Studie zeigen, dass bei 80% der Studienteilnehmer klinisch signifikanter Prostatakrebs beseitigt wurde und bei 65% innerhalb eines Jahres bei der Biopsie keine Hinweise auf Krebs mehr auftraten. # RSNA19 #SIR #UCLA Radiologie
Neuartige MRT-gesteuerte Ultraschallbehandlung zerstört Prostatakrebs
Ein neuartiges MRT-gesteuertes Verfahren, das therapeutischen Ultraschall einsetzt, behandelt Prostatakrebs effektiv mit minimalen Nebenwirkungen. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die heute auf der Jahrestagung des … —
Steven Raman, Mitautor der Studie und Professor für Radiologie und Urologie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), erklärte dazu:
“Es ist ein ambulanter Eingriff mit minimaler Erholungszeit.
Wir haben bei den Patienten sehr gute Ergebnisse mit einer drastischen Reduzierung des Prostatavolumens um über 90 Prozent und niedrigen Impotenzraten und nahezu ohne Inkontinenz gesehen.
Es gibt zwei sehr einzigartige Dinge an diesem System … Erstens können Sie mit viel mehr Finesse steuern, wo Sie behandeln und so Harnkontinenz und sexuelle Funktion bewahren. Zweitens können Sie dies sowohl bei diffusem als auch bei lokalisiertem Prostatakrebs und bei gutartigen Erkrankungen, einschließlich gutartiger Hyperplasie, anwenden.”
TULSA wurde bereits für den klinischen Einsatz in Europa zugelassen und hat die bundesweite 510(k)-Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zur Abtragung von Prostatagewebe erhalten.
Die Forscher hoffen, dass Folgestudien die ersten Ergebnisse klinischer Studien stützen, so dass die Technik ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Prostatakrebs und andere Prostatakrankheiten werden kann.
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Verweise:
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