Eine Zusammenarbeit zwischen dem Mercedes Formel-1-Team und einer Gruppe von Klinikern und Ingenieuren hat zur Schaffung einer neuen Art von Atmungshilfe für CoViD-19-Patienten geführt. Das Gerät wurde in China und Italien bereits mit großem Erfolg bei Coronavirus-Patienten eingesetzt.
Die Atmungshilfe CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) [übersetzt: Konstanter Positiver Atemwegsdruck] versorgt die Lunge des Patienten ohne Beatmungsgerät mit Sauerstoff und wird häufig zur Behandlung von Schlafapnoe eingesetzt. Eine Verbesserung dieses Geräts ermöglicht es nun, dass Menschen mit CoViD-19 leichter atmen können, ohne intubiert werden zu müssen.
Das Gerät, das innerhalb von 100 Stunden nach dem ersten konzeptionellen Treffen entwickelt wurde, hat man bei Patienten in China und Italien schon mit großem Erfolg eingesetzt und ist mittlerweils bereits vom britischen National Health Service (NHS) [Staatlicher Gesundheitsdienst] zur Verwendung zugelassen, so berichtet BBC.
Ingenieure des University College London (UCL) und Kliniker des NHS Foundation Trust der UCL arbeiteten rund um die Uhr mit Experten des in Großbritannien ansässigen Unternehmens Mercedes-AMG High Performance Powertrain zusammen, um das auf dem CPAP-System basierende Gerät mit umgekehrter Funktionsrichtung zu entwickeln.
Vierzig der Geräte werden bereits im University College Hospital (UCLH) und in drei weiteren Krankenhäusern in London eingeführt. Wenn die Versuche erfolgreich sind, kann der deutsche Automobilgigant die CPAP-Geräte mit einem Ausstoß von 1.000 Stück pro Tag in Serie produzieren.
[übersetzt:] In weniger als einer Woche wurde eine Atemhilfe entwickelt, die dazu beitragen kann, Coronavirus-Patienten von der Intensivstation fernzuhalten. Die UCL-Ingenieure arbeiteten mit Klinikern der UCLH und des Mercedes Formel -1-Teams zusammen, um das Gerät zu entwickeln, das die Lunge mit Sauerstoff versorgt, ohne dass ein Beatmungsgerät erforderlich ist. (CPAP)
Professor Mervyn Singer, Beratender Professor für Intensivpflege an der UCLH, sagte dazu:
“Diese Geräte werden dazu beitragen, Leben zu retten, indem sichergestellt wird, dass Beatmungsgeräte, eine begrenzte Ressource, nur für schwerkranke Menschen verwendet werden.
Während sie zuerst an der UCLH getestet werden, hoffen wir, dass sie für Krankenhäuser in ganz Großbritannien einen echten Unterschied bedeuten, indem sie die Nachfrage nach Intensivpersonal und Betten verringern und den Patienten helfen, sich zu erholen, ohne dass eine invasivere [körperlich stärker eingreifende] Beatmung erforderlich ist.”
Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes-AMG High Performance Powertrains, erklärte:
“Die Formel-1-Community hat eine beeindruckende Resonanz auf den Aufruf zur Unterstützung gezeigt. Wir sind stolz darauf, unsere Ressourcen in den Dienst der UCL zu stellen, um das CPAP-Projekt auf höchstem Niveau und in kürzester Zeit umzusetzen.”
In der Zwischenzeit hat VentilatorChallengeUK – ein Konsortium von mit Maschinenbau befassten Unternehmen wie etwa Airbus, Ford, Rolls-Royce, BAE Systems, Siemens und eine Reihe von Formel-1-Rennteams – Aufträge für die Produktion von über 10.000 Beatmungsgeräten für das britische Gesundheitssystem erhalten. Die Fertigung wird in einer Woche beginnen.
[übersetzt:] So stolz auf unser #ukmfg engineering #VentilatorChallengeUK-Konsortium. Einsatz des Besten aus der fortschrittlichen digitalen Technologie von #MadeSmarter, um dies zu erreichen. Ihr seid alle großartig @HVM_Catapult@SiemensUKNews @Airbus, Smiths, Penlon, GKN und andere Partner!
Ventilator Challenge UK startet Produktion im Kampf gegen Covid-19
Konsortium britischer Hersteller hat dazu aufgerufen, bei der Produktion von 10.000 Geräten zu helfen
Dick Elsy, Geschäftsführer von High Value Manufacturing Catapult, sagte:
“Dieses Konsortium bringt einige der innovativsten Unternehmen der Welt zusammen.
Sie arbeiten mit unglaublicher Entschlossenheit und Energie zusammen, um die Produktion dringend benötigter Beatmungsgeräte zu steigern und ein Virus zu bekämpfen, von dem Menschen in vielen Ländern betroffen sind.”
Dies ist darauf zurückzuführen, dass die britische Regierung weiterhin mit der Epidemie zu kämpfen hat und hochrangige Beamte davor warnen, dass Sofortmaßnahmen möglicherweise bis zu sechs Monate in Kraft bleiben müssen.
Derzeit sind in Großbritannien über 9.000 Menschen mit CoViD-19 im Krankenhaus, ein starker Anstieg von ca. 6.000 am vergangenem Freitag. Bis heute, Mittwoch, 01.04.2020, hat die Gesamtzahl der Menschen, die in Großbritannien an dem Virus gestorben sind, mindestens 2.352 erreicht.
Und hier geht’s zu unserem Artikel mit dem Coronavirus-“Live-Tracker” – die Zahlen in Echtzeit und weltweit
Coronavirus „Live-Tracker“: Echtzeit-Karte zeigt die erschreckende Ausbreitung der Epidemie
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Verweise: