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Wie E-Zigaretten die Blutgefäße schädigen

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Wie E-Zigaretten die Blutgefäße schädigen

Mediziner aus Mainz haben gezeigt, auf welchen Wegen E-Zigaretten Blutgefäße, den Blutdruck und letztlich auch das Hirn beeinflussen. Das Team um Thomas Münzel von der Universität Mainz präsentiert seine Ergebnisse im «European Heart Journal».

Der Forscher ist überzeugt davon, dass Deutschland über ein generelles Verbot von E-Zigaretten nachdenken sollte – vor allem, um Jugendliche zu schützen. «Wir können nicht zulassen, dass eine ganze Generation nikotinsüchtig wird.» Es müsse zumindest ein Werbeverbot für E-Zigaretten und mehr Aufklärung geben. Die Wissenschaftler berichteten über das Thema auch am Mittwoch in Mainz.

Das Team ließ 20 gesunde Tabakraucher E-Zigaretten dampfen. Ergebnis: Die Herzfrequenz nahm zu und die Funktion der Oberarmarterie wurde beeinflusst. Danach setzten die Forscher 124 Mäuse E-Zigaretten-Dampf aus. Bei ihnen erhöhte sich die Herzfrequenz und die Funktion der inneren Auskleidung der Blutgefäße, des Endothels, war beeinträchtigt. Die Forscher entdeckten verschiedene Faktoren, über die der Dampf auf die Blutgefäße wirkt – eine Schlüsselrolle spiele das körpereigene Enzym NOX-2: Das Acrolein im E-Zigaretten-Dampf aktiviert die körperschädigenden Effekte von NOX-2. Daraufhin entstehen in den Gefäßen verschiedene schädliche Reaktionen, etwa oxidativer Stress. 27 genveränderte Mäuse ohne NOX-2 zeigten dagegen kaum Auswirkungen.

Damit ist laut Münzel der Beweis geliefert, dass Acrolein aus E-Zigaretten-Dampf über die NOX-2-Aktivierung zu schädlichen Folgen in Blutgefäßen einschließlich denen in Lunge und Gehirn führt. Bei

einer Daueranwendung von E-Zigaretten seien Organschäden sehr wahrscheinlich. Sie seien aufgrund der geringeren Konzentration von Schadstoffen im Dampf sicher weniger schädlich als normale Zigaretten, erwiesen sich jedoch mehr und mehr als Einstiegsdroge für künftige Raucher, betonte Münzel.

39 Tote und 2051 Erkrankte durch E-Zigaretten in den USA

Nach 39 Todesfällen und mehr als 2.000 Fällen von dampfbedingten Lungenerkrankungen haben amerik. Beamten eine mögliche Ursache ausfindig gemacht.

Laut Ermittlern scheint Vitamin E-Acetat, ein Bestandteil von Raps, Soja und Maisöl, bei einem Gespräch mit Reportern am Freitag eine entscheidende Rolle bei den Krankheiten zu spielen. Die Ermittler der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten und der Food and Drug Administration veröffentlichten ebenfalls einen Bericht, in dem ihre Ergebnisse detailliert aufgeführt sind.

Dies ist das erste Mal, dass Beamte ein häufiges Gift in Lungenflüssigkeitsproben von kranken Patienten identifizieren, hieß es in dem Bericht. Insbesondere untersuchten sie die Lungenflüssigkeit von 29 Patienten, und jede Probe war mit Vitamin E-Acetat kontaminiert. 23 der Proben wiesen nach, dass der Patient THC, die psychoaktive Komponente von Marihuana, verwendet hatte, während 16 den Gebrauch von Nikotin anzeigten (einige Patienten verwendeten beide Substanzen).

“Diese Ergebnisse liefern direkte Hinweise auf Vitamin E-Acetat an der primären Verletzungsstelle”, schrieben die Beamten in ihrem Bericht.

Zuletzt gab die überwiegende Mehrheit der erkrankten Patienten (86%) an, THC-haltige Produkte verwendet zu haben, bevor sie krank wurden. Einige der Patientenproben wurden jedoch auch positiv auf Nikotin getestet, teilten die Forscher in ihrem Bericht mit und legten nahe, dass der Inhaltsstoff sowohl in Cannabis-E-Zigaretten als auch in Nikotin-E-Zigaretten enthalten ist.

Das Problem scheint sich darauf zu beziehen, wie der Inhaltsstoff bei bestimmten Temperaturen in die Lunge gelangt. Vitamin E-Acetat ist eine Flüssigkeit. Erst bei sehr hohen Temperaturen entsteht Dampf. Aber Menschen dampfen manchmal bei niedrigeren Temperaturen, was bedeutet, dass die Flüssigkeit – und nicht der Dampf – in ihre Lunge eindringen und Schaden anrichten kann.

Die Ermittler rieten jedoch zur Vorsicht. Sie haben nicht sicher festgestellt, dass das Vitamin-E-Öl die Krankheiten verursacht – nur, dass die beiden verwandt sind.

“Es ist möglich, dass mehr als eine Verbindung oder Zutat eine Ursache für eine Lungenverletzung ist”, schrieben sie.

Wie Insider zuvor berichtete, machen sich Beamte seit mindestens September Sorgen um Vitamin-E-Acetat.

Es wurde angenommen, dass mehrere andere Inhaltsstoffe ebenfalls eine potenzielle Rolle beim Ausbruch spielen, darunter Pflanzenöle, Erdöldestillate wie Kerosin und als Verdünnungsmittel bezeichnete Dampfrührmittel. Diese Inhaltsstoffe seien jedoch in den Lungenflüssigkeitsproben der Patienten nicht nachweisbar.

Um Lungenflüssigkeit dieser Art zu erhalten, führen Kliniker typischerweise ein mit einer Kamera ausgestattetes Werkzeug durch den Mund oder die Nase eines Patienten in ihre Lunge ein. Dann spritzen sie Flüssigkeit in einen kleinen Teil der Lunge und untersuchen deren Inhalt.

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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