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Medizin Heute

Wissenschaftlern gelingt Verwandlung von Krebszellen in harmlose Fettzellen

Forschung

Wissenschaftlern gelingt Verwandlung von Krebszellen in harmlose Fettzellen

Es ist eine weltweit gefürchtete Krankheit, die laut der Mayo Clinic kürzlich zur weltweit zweithäufigsten Todesursache erklärt wurde. Eine Krebserkrankung schwächt den Organismus äußerst stark, und wenn er sich in einem bestimmten Teil des Körpers festgesetzt hat, zerstört er rasch die Energie und das Wohlbefinden des Betroffenen.

Glücklicherweise wird laufend weitergeforscht, wie diese Krankheit am besten bekämpft und geheilt werden kann, und die Überlebensraten steigen mittlerweile bei vielen Krebsarten.

In einer der jüngsten Studien wurde untersucht, wie man die Eigenschaften von Krebszellen verändern kann. Wissenschaftlern der Universität Basel in der Schweiz ist es gelungen, die Ausbreitung von Krebszellen nicht nur zu verhindern, sondern auch deren Zusammensetzung dauerhaft zu verändern. Sie wandelten die Krebszellen in Fettzellen um, unterbrachen dabei deren unkontrollierbare Teilung und verhinderten die Bildung weiterer Metastasen.

Wie hat die Studie funktioniert?

Während des Metastasierungsprozesses – wenn Krebszellen die Haupttumorwachstumsstelle verlassen und in andere Teile des Körpers wandern, um dort zu wachsen – gibt es eine Zeitspanne, in der die Krebszellen vorübergehend in einem unreifen Zustand vorkommen, ähnlich wie Stammzellen. Dieses Stadium wird als epithelial-mesenchymaler Übergang oder EMT bezeichnet, und während dieser Zeit der Veränderung ist es möglich, verschiedene Arten von Veränderungen an den Krebszellen vorzunehmen, da sie dann sehr anpassungsfähig sind.

Die Forscher begannen mit der Transplantation menschlicher Brustkrebszellen in weibliche Mäuse, gefolgt von einer Behandlung mit zwei von der US-Gesundeitsbehörde FDA zugelassenen Arzneimitteln, nämlich Rosiglatizon (das zur Behandlung von Typ II-Diabetes verwendet wird) und Trimetinib. Während Rosiglitazon die Fähigkeit hat, die Umwandlung von Stammzellen in Fettzellen zu bewirken, ist Trimetinib ein Krebsmedikament, das die Verbreitung und das Wachstum von Krebszellen verhindert.

Eine Krebszelle.

Als die Mäuse während des EMT-Stadiums mit einer Cocktail-Dosierung dieser beiden Medikamente behandelt wurden, zeigten die Ergebnisse, dass einige der Brustkrebszellen – die sich während der Metastasierung vom Haupttumor ablösen – in harmlose Fettzellen umgewandelt wurden, anstatt zum Wachsen in andere Teile des Körpers zu wandern. Darüber hinaus stoppte die Kombination von Rosiglitazon und Trimetinib weitere Metastasen und verhinderte das Wachstum des Haupttumors.

Dies ist nicht nur deshalb von Vorteil, weil sich eine Fettzelle nach ihrer Umwandlung nicht weiter teilen und keine weiteren Zellen mehr produzieren kann, sondern auch, weil sie in ihrem weiteren Leben nicht mehr krebsartig werden wird und sie dadurch als  unbedenklich gelten kann. Medical News Daily berichtet, dass der leitende Autor der Studie, Gerhard Christofori – Professor in der Abteilung für Biomedizin -, den Ansatz und die Möglichkeiten der Verwendung für weitere Krebsbehandlungen positiv beurteilt. “In Zukunft”, sagte er, “könnte dieser innovative therapeutische Ansatz in Kombination mit einer herkömmlichen Chemotherapie verwendet werden, um sowohl das primäre Tumorwachstum als auch die Bildung tödlicher Metastasen zu unterdrücken.” Die Ergebnisse wurden in einem Artikel in der Zeitschrift Cancer Cells veröffentlicht.

Möchten Sie mehr erfahren?

Wir alle durchlaufen aufgrund von Umwelt- und genetischen Faktoren eine gewisse Veränderung unserer Zellen. Dr. Georgia Demetriou, Onkologin am Wits Donald Gordon Medical Center, erklärt, dass je älter jemand ist, desto länger waren seine Zellen Umweltrisikofaktoren ausgesetzt, die Mutationen verursachen. Es ist dann auch wahrscheinlicher, dass sie diese an andere Zellen weitergegeben haben. Dies erhöht das Krebsrisiko.

Verweise:

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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