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Debatte um Organspenden – Alle Volljährigen bis auf Widerruf Organspender

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Debatte um Organspenden – Alle Volljährigen bis auf Widerruf Organspender

Am Montag wurde der neue Gesetzentwurf von Jens Spahn vorgestellt, der darauf abzielt, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Nach den Plänen des Gesundheitsministers wird jeder, der nicht widerspricht, zum Organspender. Kritik kommt von Patientenschützern.

Im vergangenen Jahr war die Zahl der Organspenden zwar erstmals seit langem wieder deutlich auf 955 Spender gestiegen – allerdings warten rund 9.400 Patienten auf Spenderorgane. Diese große Lücke gelte es zu schließen, erläuterte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach. Die vorgeschlagene Neuregelung dafür sei unbürokratisch, ethisch vertretbar, effizient und sicher.

Organe dürfen grundsätzlich nur von lebenden Patienten, welche für “Hirntot” erklärt wurden entnommen werden, damit die Organe frisch bleiben. Doch ab wann gilt eine Person als Hirntot? Spürt der Hirntote bei Entnahme der Organe schmerzen? Das Problem: Weltweit gibt es mehr als 30 unterschiedliche Hirntoddefinitionen. Zudem werden bei Organetnahmen keine Schmerzmittel verabreicht. Alle Infos dazu weiter unten im Artikel.

Nach den Plänen einer Gruppe von Bundestagsabgeordneten würden alle volljährigen deutschen Staatsbürger zu Organspendern, bis sie dies widerrufen. Hierfür wurde am Montag der erste Gesetzentwurf vorgestellt. Die fraktionsübergreifende Gruppe schlägt eine “doppelte Widerspruchslösung” vor. Damit wäre automatisch jeder Spender, man könnte aber noch ablehnen. Ferner ist vor der Entnahme – als doppelte Schranke – bei Angehörigen nachzufragen. Von Patientenschützern und anderen Abgeordneten kam Kritik.

Die Widerspruchslösung kehrte die bisherige Entscheidungslösung um, nach der Organ-Entnahmen nur bei ausdrücklich erklärter Zustimmung zulässig sind. Künftig müsste man demnach ausdrücklich seinen Widerspruch erklären und dies in einem neuen zentralen Register speichern. Bei einer möglichen Transplantation würde ein Arzt dort abfragen, ob es eine Erklärung gibt. Ist das nicht der Fall und liegt sonst kein schriftlicher Widerspruch vor, soll der nächste Angehörige gefragt werden – aber nicht nach seiner eigenen Entscheidung, sondern ob er einen schriftlichen Widerspruch oder einen Willen des Verstorbenen kennt.

Geplant ist eine große Informationskampagne für eine neue Regelung, außerdem soll jeder Bürger ab 16 Jahren dreimal direkt mit Informationen angeschrieben werden. Entscheidungen zur Organspende sollen jederzeit geändert werden können.

Der CSU-Abgeordente Georg Nüßlein:

Es wird niemand zu irgendetwas gezwungen.

Die Linken-Abgeordnete Petra Sitte sprach von einem “solidarischen Akt” gegenüber den Mitmenschen.

Wenn Minderjährige als Spender infrage kommen, soll eine Entnahme nur zulässig sein, wenn ein Erziehungsberechtigter, also wohl meist die Eltern, zugestimmt hat. Bei Menschen, die die Tragweite einer solchen Entscheidung nicht erkennen können – etwa wegen einer geistigen Behinderung – sollen Organspenden grundsätzlich unzulässig sein.

Der Gesetzentwurf soll in den Bundestag eingebracht werden, der dann ohne Fraktionszwang über eine Reform entscheiden soll. Es ist aber nicht der einzige Vorstoß. Eine ebenfalls fraktionsübergreifende Gruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock schlägt verbindliche regelmäßige Befragungen der Bürger vor, etwa bei der Beantragung von Ausweisdokumenten, und lehnt eine Widerspruchslösung strikt ab.

Deutsche Stiftung für Patientenschutz warnt vor Aufgabe der Freiwilligkeit

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte vor einer Aufgabe der Freiwilligkeit. Die Widerspruchslösung setze darauf, dass die meisten sich nicht mit der Frage beschäftigen, sagte Vorstand Eugen Brysch der dpa. “Schweigen heißt aber nicht Zustimmung.” Es sei ethisch besonders wertvoll, anderen Menschen ein Organ zu schenken. “Doch dieses Geschenk ist nicht mit der Brechstange zu erzwingen.” Der Vorsitzende des Ethikrats, Peter Dabrock, sagte im Deutschlandfunk, der Vorstoß beschädige Vertrauen:

Damit wird für mich der Körper nach dem Hirntod zu einem Objekt der Sozialpflichtigkeit.

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hob hervor, dass sich die Menschen bei der doppelten Widerspruchslösung bewusst mit der Frage auseinandersetzen müssten, ob sie spenden wollen. Bei dem hochsensiblen Thema sei eine besonnene Diskussion nötig. Unabhängig von dieser Debatte gelten seit Montag neue Regeln, um die Bedingungen für Organspenden in Kliniken mit mehr Geld und Zeit für Transplantationsbeauftragte zu verbessern.

Spahn betonte, es sei keine Organ-Abgabepflicht, wenn man begründungslos widersprechen könne. Es gehe aber um eine Verpflichtung, sich mit der Frage zu beschäftigen. Spahn betonte, dass es in 20 von 28 EU-Staaten Widerspruchslösungen gebe.

Das große Risiko für Organspender

Hirntote müssen wie andere Intensivpatienten genährt, gewaschen und gepflegt werden. Sie werden täglich mehrmals umgelagert, um sogenannte Druckgeschwüre zu vermeiden. Kontinuierliche Mundpflege, Hautpflege und Medikamentengabe sind notwendig. Ihr Herz schlägt und sie atmen mit technischer Unterstützung durch Beatmungsgeräte. Sie sind warm, der Stoffwechsel funktioniert. Hirntote Frauen können Kinder gebären, hirntote Männer können Erektionen haben. Hirnströme und Hormonproduktion der Hypophyse sind möglich. Sie reagieren auf äußere Reize, bei drei von vier Hirntoten sind Bewegungen der Arme und Beine möglich. Hirntote können sich aufrichten und gurgelnde Laute ausstoßen.

Empfinden Hirntote während der Organentnahme Schmerzen? Die Transplantationsmediziner verneinen das und erklären der Gesellschaft, dass eine Organentnahme ohne die zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln durchgeführt wird. Dagegen steht die Aussage der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation), die zunächst das Gleiche behauptet wie die Transplantationsmediziner, im nächsten Satz aber zur Optimierung des chirurgischen Eingriffs empfiehlt, dem Patienten Fentanyl zu verabreichen, das ist ein Schmerzmittel, 100-mal so stark wie ein Morphin.

Hirntote Patienten, die für eine Organspende benutzt werden sollen, versterben manchmal vor der Organentnahme. Sie werden wiederbelebt, denn nur die Entnahme von Organen bei beatmeten Patienten führt zu dem gewünschten Erfolg beim Empfänger. Die Beatmung eines potentiellen Organspenders wird erst nach der Organentnahme beendet.
Liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht verspüren Sie jetzt die gleichen Zweifel wie ich, dass Organspender Leichen, Verstorbene sind. Medizinische Experten weltweit äußern schon seit mehr als 40 Jahren ihre Zweifel daran, dass Hirntote Verstorbene sind. Ehemals überzeugte Anhänger der Hirntoddefinition, wie z. B. Prof. Shewmon, machten bei ihren eigenen Patienten, die nach allen Regeln der ärztlichen Kunst als hirntot definiert waren und nicht zur Organspende freigegeben wurden, Beobachtungen, die sie vom Hirntodkonzept als Tod des Menschen abbrachten. Ein hirntotes Kind wurde 18 Jahre als Hirntoter gepflegt. In dieser Zeit wuchs er weiter, und kam in die Pubertät. Andere Ärzte machen ähnliche Erfahrungen und berichteten 2009 in Rom davon, wie z. B. Prof. Paul Byrne, Neonatologe und Pädiater in Ohio.

Einhellig waren Juristen, Mediziner, Philosophen, Theologen der Meinung hier wird ein Verbrechen an der Menschheit begangen, denn der Hirntod sei weder ein wissenschaftlich belegbarer Begriff noch sei er wirklich der Tod. Die Definition nütze niemals dem Patienten, sondern immer nur anderen. Der hippokratische Eid sei also tödlich verletzt. Das Argument der guten Konsequenzen kann niemals den Tod anderer rechtfertigen.

Dr. Coimbra, ein Neurologe und Neurochirurg, der auch experimentell arbeitet, bestätigte die Aussagen der internationalen Wissenschaftler. Er bewies durch eine andere Behandlungsmethode der schwerst schädelhirn-verletzten Patienten, die er erstens unterkühlte, zweitens mit Hormonen behandelte, und bei denen er drittens auf den Apnoe-Test verzichtete, dass etwa 70 Prozent dieser so behandelten Patienten in ein normales Leben zurückkehrten. Meine Damen und Herren, das ist ungeheuerlich.

Der Mensch wurde durch die Hirntoderklärung 1968 in seiner schwächsten und schützenswertesten Situation, seinem Sterben, umdefiniert zu einem wehrlosen, und in einer bisher nie da gewesenen Weise ausbeutbaren Objekt. Sein bisher in einer zivilisierten Welt als selbstverständlich anerkanntes Recht auf sein eigenes ungestörtes und individuelles Sterben wurde umdefiniert in eine Pflicht zur Organspende. Der Mensch wurde per Definition aufgeteilt in totes Hirn mit lebenden Organen. Die Transplantationsmedizin vertritt ein inzwischen längst überholtes Menschenbild. Der Mensch wird heute als Leib-Seele-Geist-Einheit gesehen, die untrennbar miteinander verbunden ist. Es wäre ehrlicher, die Mediziner würden auch beim Hirntod von Hirnversagen sprechen, wie sie auch beim Ausfall der Nieren und des Herzens von Nierenversagen und Herzversagen sprechen.

Das Leben in den Händen von Dritten

In den letzten Jahren wurden zig Beispiele allein in Deutschland bekannt, wo Ärzte wissentlich den Profit dem Leben von Patienten vorgezogen haben, sei es aktiv oder passiv. Geld spielt eine immer größere Rolle, d.h. will man wirklich das Risiko eingehen, dass Ärzte einen womöglich nicht hirntoten Patienten, absichtlich als hirntot erklären, um dem Krankenhaus Geld einzubringen? Könnt ihr das Risiko auf euch nehmen, bei völligem Bewusstsein von Kinn bis zum Schambein aufgeschnitten zu werden, und mitzubekommen, wie eure Organe Stück für Stück bei pochenendem Herz entnommen werden bis zu eurem letzten Atemzug? Bei Organentnahmen bekommen die Spender Muskelentspannungsmedikamente, um Reflexbewegungen zu vermeiden, auf Schmerzmittel wird, auch in Deutschland, verzichtet, weil man davon ausgeht, dass der Patient hirntot ist. Weltweit gibt es mehr als 30 unterschiedliche Hirntoddefinitionen, was im Klartext heißt, es hängt vom Land und vom Kontinent ab, ob die gleichen Patienten im selben Zustand als schon tot oder noch lebend definiert werden.

Quelle: dpa, gesundheitsberater.de

Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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