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Zwei Drittel der Patienten, die Antidepressiva nehmen…sind gar nicht depressiv

Depression

Zwei Drittel der Patienten, die Antidepressiva nehmen…sind gar nicht depressiv

Zwei von drei Patienten, die Antidepressiva bekommen, erfüllen laut einer neuen Studie nicht die Kriterien einer Depression. Die Enthüllung, die im Journal of Clinical Psychiatry veröffentlicht wurde, besagt, was bereits lange vermutet wurde: dass Patienten bei klinischen Leiden wie schweren depressiven Störungen und Zwangsneurosen falsch diagnostiziert werden.

“Es ist möglich, dass viele Personen, die Antidepressiva verschrieben bekommen, überhaupt nicht die Voraussetzungen für geistige Störungen erfüllen. Wir alle durchleben Phasen von Stress, Phasen von Trauer und Phasen von Selbstzweifeln. Dadurch sind wir noch nicht geisteskrank, sondern das sind Dinge, die uns menschlich machen…Unsere Daten deuten darauf hin, dass Antidepressiva üblicherweise auf der Grundlage des Fehlens von klaren, auf Beweise gestützten, Anzeichen angewandt werden.” [1]

Menschen mit Depressionen dürfen nicht stigmatisiert werden. Sie brauchen Schutz.

Das DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders/dt.: diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen) ist in seinen Ansichten über klinische Depression sehr weit gefasst. “In den USA besagen offizielle Richtlinien, dass klinische Depression diagnostiziert werden sollte, wenn eine Person fünf oder mehr Symptome einer Depression über einen Zeitraum von zwei Wochen aufweist, und zwar während der meisten Zeit des Tages und fast jeden Tag.” [2] Bei Schüchternheit, Unruhe und anderen menschlichen Eigenschaften sowie Widerstand gegen Autoritäten (oppositionelles Trotzverhalten), handelt es sich laut des DSM-V ebenfalls um Störungen.

Dies spiegelt das heutige Profitstreben wider, das durch die [US-Gesundheitsbehörde] FDA unterstützt wird. Der tatkräftige Lobbyismus, den die Pharmariesen in Bezug auf die Ärzteschaft ausüben, und die Entscheidungen, die aufgrund schlechter Informiertheit zustandekommen und im Namen von ansonsten gesunden Patienten getroffen werden, unterstreichen die Ernsthaftigkeit des Problems.

Verweise:

[1] Takayanagi, Y, MD, PhD; Spira, A P, PhD; Bienvenu, O J, MD, PhD; Hock, R S, PhD; Carras, M C, BA; Eaton, W W, PhD; and Mojtabai, R, MD, PhD, MPH (2015). Antidepressant Use and Lifetime History of Mental Disorders in a Community Sample: Results From the Baltimore Epidemiologic Catchment Area Study. [The Journal of Clinical Psychiatry], siehe: http://www.psychiatrist.com/jcp/article/Pages/2015/v76n01/v76n0106.aspx

[2] Depression (major depressive disorder), siehe: http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/depression/expert-answers/clinical-depression/faq-20057770

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Wichtig: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von medizin-heute.net können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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